Bayern München vs. Borussia Dortmund 2:1
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vs.
Borussia Dortmund 2:1

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Letztes Spiel: AGOVV Apeldoorn vs. FC Volendam 09.11.2002, Olympiastadion, Bundesliga
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Ticket
63000 Zuschauer

Beim Treffen vom FC Bayern München und Borussia Dortmund treffen die beiden erfolgreichsten deutschen Tems der letzten Jahre aufeinander. Olympiastadion - Blick von der Haupttribüne in die Kurve Das ist aber nicht alles, was der heutigen Partie Brisanz verleiht, denn außerdem ist es der aktuelle Titelträger, der seine Visitenkarte beim Rekordmeister abzugeben hat. Weiterhin kommt hinzu, daß die Schwarz-Gelben bereits seit 13 Spielen auf einen Erfolg gegen die Bayern warten und die momentane Schwäche der Münchener nutzen wollen, den immer wieder vertagten Sieg zu erringen und dabei - ein sicherlich willkommener Nebeneffekt - die Tabellenspitze der Bundesliga zu erklimmen. Beim FC Bayern hat sich nach dem frühen Ausscheiden aus der Champions League und zuletzt nicht immer überzeugenden Ergebnissen in der Bundesliga ein Zustand zwischen Panik und Ernüchterung eingestellt und die Öffentlichkeit - insbesondere die Presse - diskutiert die Zukunft und mögliche Nachfolger von Bayern-Cheftrainer Ottmar Hitzfeld, für den das heutige Spiel zu einem Befreiungsschlag werden soll.

Der Beginn der Partie ist sicherlich nicht nach dem Geschmack der sowieso schon verunsicherten Bayern, Olympiastadion - Gegenseite denn der erste nennenswerte Angriff bringt nach sechs Minuten den Führungstreffer für den BVB durch Jan Koller, der einem Schuß von Marcio Amoroso die entscheidende Richtungsänderung verpaßt. In der Folge versäumen es die Borussen dann aber, konsequent nachzusetzen, so daß sie die Partie noch aus den Händen geben. Die Schuld sucht man bei den Gästen heute größtenteils bei Schiedsrichter Weiner, der zwei Borussen - Frings und Lehmann - vom Platz stellt und Elber nach einer rüden Attacke gegen eben diesen Lehmann mit Gelb davonkommen läßt. Sicher ist die Kritik nicht ganz unberechtigt, aber einige Fragen muß man sich beim BVB auch selbst stellen. Muß Torsten Frings - gerade verwarnt - zwischen Mittellinie und gegnerischem Strafraum rustikal einsteigen und so zumindest eine rot-gelbe Karte riskieren? Vor allem aber: Muß man sich mit einer 1:0-Führung hinten einigeln, statt den Ball zumindest gelegentlich konzentriert nach vorne zu spielen? Letztendlich verliert der BVB heute, wenn überhaupt, dann nur teilweise wegen einer indiskutablen Leistung eines selbstherrlich auftretenden Unparteiischen, der auch im Nachhinein vor den TV-Kameras von SAT 1 keine Fehler in seinen Entscheidungen sieht, größtenteils aber, weil man ein Spiel, in dem man das überlegene Team war, wieder aus der Hand gegeben hat und damit überhaupt erst mal zuließ, daß in der Folge solche Hektik aufkommt und man das Spiel mit neun gegen elf und einem Feldspieler - dem Torschützen Koller - im Kasten und einer 1:2-Niederlage beenden muß.

Beide Fangruppen präsentieren ein Intro mit zahlreichen Doppelhaltern und speziell zum Spiel Olympiastadion - Journalisten bei der Arbeit angefertigten Spruchbändern, wobei es auch etwas Rauch zu bestaunen gibt. In der Folge feuert man sein jeweiliges Team durchgängig und lautstark an, so daß es an der Stimmung in beiden Fanlagern wenig auszusetzen gibt. Die Hektik auf dem Platz überträgt sich natürlich auf die Ränge, wobei sich zunächst die Bayern benachteiligt vorkommen, die einen Platzverweis für den kurz darauf als Vorsichtsmaßnahme ausgewechselten Dede forderen, später dann die Borussen aufgrund der oben geschilderten Schiedsrichterentscheidungen. Am Ende sind es natürlich die Bayern-Fans, die ausgelassen feiern, während der BVB-Anhang noch das Beste aus der Sitution macht, indem man jede gute Aktion des recht solide als Tormann auftretenden Koller bejubelt. Nicht auszudenken, was im BVB-Block los gewesen wäre, hätte Koller, der bei einem Vorstoß in den gegnerischen Strafraum kurz vor Schluß das Tor noch mal verläßt, den Ausgleichstreffer erzielt.

Als das Münchener Olympiastadion zu den Spielen 1972 gebaut wurde, hatte es vor allem auch einen hohen symbolischen Wert und wurde quasi die architektonische Antithese zum wuchtigen, von den Olympiastadion - Beim Intro der Heimfans raucht's Nationalsozialisten als Zeichen ihrer Herrschaft geplanten Olympiastadion in Berlin. Mit ihrem transparenten, zeltförmigen Dach sollte die Anlage in München die deutsche Republik versinnbildlichen, die gerade von einem Kanzler Willy Brandt geführt wurde, der seine Regierungszeit unter das Motto “Mehr Demokratie wagen!” gestellt hatte. Diese Symbolkraft ist bis zu einem gewissen Grad erhalten geblieben, doch die Anforderungen an ein modernes Fußballstadion verfehlt die Anlage inzwischen um einiges. Gerade bei dem heute strömenden Regen wird schmerzhaft bewußt, wie viele unüberdachte Plätze in München zu finden sind - bis zu den unteren Sitzrängen ist das Dach nur in der Mitte der Haupttribüne gezogen. Wetterunabhängig ist der zweite Nachteil des Olympiastadions, daß es seinem ursprünglichen Zweck entsprechend als Mehrzweckanlage errichtet wurde und zwar als eine Mehrzweckanlage, die den Leichtathletikbereichen sehr viel Platz einräumt und für eine kaum mehr zumutbare Distanz der Zuschauer vom Spielgeschehen sorgt. Aufgrund des sicher berechtigten Denkmalschutzes ist es nur sehr schwer möglich, hier Abhilfe zu schaffen, was dazu geführt hat, daß ein neues Stadion für den Münchener Fußball geplant wurde, dessen Finanzierung allerdings momentan mal wieder als nicht gesichert erscheint.


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