BVB vs. 1. FC Kaiserslautern 1:1

BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
1. FC Kaiserslautern 1:1

1. FC Kaiserslautern

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Letztes Spiel: AC Florenz vs. AC Venedig 16.12.2003, Westfalenstadion, Bundesliga
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Ticket
77000 Zuschauer

In der Vorweihnachtswoche kommt es im Westfalenstadion zu einem Kräftemessen zwischen zwei Mannschaften, die Westfalenstadion - Intro für den Stadionnamen zu den Gebeutelten der Liga gehören. Auf beiden Seiten war die bisherige Saison von Verletzungpech und Rückschlägen geprägt, wobei der 1. FC Kaiserslautern immerhin trotz der drei Punkte Abzug, mit denen man aufgrund des letztjährigen Verstoßes gegen die Lizenzauflagen in die Spielzeit starten mußte, keinen Abstiegsplatz einnimmt. Auf einem solchen ist der BVB zwar auch nicht zu finden, aber die Ansprüche, die die Westfalen an sich selbst stellen, sind wohl andere als der sechste Tabellenplatz, den man momentan hinter dem Ruhrrivalen vom VfL Bochum belegt. Besonders die letzten Wochen haben für die gelb-schwarze Gemeinde wenig Spaß gebracht. Geradezu im Taktbetrieb folgt zur Zeit Auswärtsniederlage auf Heimremis und dieser Takt soll am heutigen Tag gegen den 1. FCK unterbrochen werden, nachdem man beim letzten Heimspiel nicht mal gegen die ebenfalls krisengeschüttelte Hertha BSC aus der Bundeshauptstadt über ein Unentschieden hinauskommen könnte. In diesem Punkt würden die Roten Teufel der Hertha dagegen schon gerne nacheifern, ein Punktgewinn in Dortmund wäre wohl das Erfolgserlebnis, mit dem man gerne in die etwas über einen Monat lange Winterpause gehen würde.

Schon nach kurzer Zeit können die Pfälzer ihre Ziele für den heutigen Spieltag nach oben korrigieren, kommen sie doch als Westfalenstadion - Intro für den Stadionnamen das deutlich bessere Team aus den Kabinen und müßten schon mit ein bis zwei Treffern in Führung sein, bevor die Zahl der vergangenen Minuten zweistellig ist. Einmal rettet das Aluminium für die konfuse BVB-Abwehr, einmal gibt der Schiedsrichter dem 1. FC Kaiserslautern einen Elfmeter nicht, nachdem Weidenfeller im Strafraum foulen mußte, auf jeden Fall aber spielt nur ein Team. Damit haben die Gäste dann aber ihr Pulver weitgehend verschossen, jetzt kriegt der BVB die Partie nach und nach besser in den Griff, wobei die nunmehr eher lethargisch auftretenden Gäste ihren eigenen Anteil am Borussia-Comeback haben. Nur das Toreschießen will mal wieder nicht klappen auf der Seite der Hausherren, wobei sicherlich eine Rolle spielt, daß Sturmturm Koller einen schwarzen Tag erwischt hat. Die klarste Chance vergibt Lars Ricken von halbrechts und alles macht sich darauf gefaßt, daß es beim Zwischenstand von 0:0 in die Pause geht. Dann ist es aber doch Koller, der nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum der Gäste - kurz zuvor war das Leder auf der Linie geklärt worden - die Übersicht behält und den Ball zum 1:0 einstochert. Wie zwei Wochen zuvor geht der BVB so gegen eine ohnehin verunsicherte Gästemannschaft in Führung und das muß einfach die Entscheidung sein. Eine weitere Parallele zum Spiel vor zwei Wochen liegt darin, daß der Treffer nicht unbeantwortet bleibt. Obwohl die Gäste im zweiten Abschnitt bei allen Bemühungen keine Chance erspielen können - gegen eine mit Fernandez und Malte Metzelder besonders auf der rechten Seite sehr wackelige BVB-Abwehr auch keine Ruhmesleistung - heißt es am Ende 1:1. Maßgeblichen Anteil am Gästetreffer hat dabei einmal mehr Torhüter Weidenfeller, der sich von zwei eigenen Abwehrspielern an der Strafraumgrenze nicht beeindrucken läßt und einen verhängnisvollen Ausflug wagt, der damit endet, daß er das Leder einem Gästespieler vor die Füße fallen läßt, so daß das Verhängnis seinen Lauf nehmen kann. Man darf gespannt sein, ob die sportlich Verantwortlichen der Borussia wirklich dumm genug sind, ihren wiederholten Lippenbekenntnissen zu dem bestenfalls zweitklassigen Goalie zu glauben, oder ob in der Winterpause ein neuer Schlußmann an die Emscher geholt werden wird. Mit dem in Dortmund sicherlich nicht immer als Publikumsliebsling verehrten Jens Lehman hätte man jedenfalls - Verletzungspech hin oder her - einige Zähler mehr auf sein Konto gebracht, daran kann kein Zweifel bestehen.

Die Zuschauerzahl bedeutet am heutigen Spieltag den Minusrekord für das Westfalenstadion nach dem Umbau und dürfte auch noch deutlich geschönt sein. Verkauft worden mögen die 77000 Tickets ja sein, aber ein nennenswerter Anteil davon sind sicher Dauerkartenbesitzer, die heute etwas besseres vorhaben und ein weiteres größeres Kontingent dürfte an Möchtegern-Schwarzmarkthändler gegangen sein, die heute mal wieder feststellen müssen, daß die Gesetze von Angebot und Nachfrage bei dieser Form des "Wertpapierhandels" auch schon mal den Verkauf der guten Stücke unter dem Einkaufspreis erfordern können, wenn man seine Verluste halbwegs in Grenzen halten will. Die Zuschauer, die ins Stadion gekommen sind, werden jedenfalls erst mal durch die “Sonnenkinder” bestraft, bei denen es sich zwar nicht um eine Sekte handelt, dafür aber um einen ebenso penetranten wie unerträglichen Kinderchor, der das Publikum erst mit seinem Gassenhauer “BVB09” belästigt (“und alle singen dieses Lied”???) und dann noch den Weihnachtsklassiker “Stille Nacht, heilige Nacht” hinterherschiebt. Wer das schadlos überstanden hat und sich auch von dem Gestammel von Stadionsprecher Dickel nicht beeindrucken läßt, kann dann am Intro teilnehmen, das heute nicht ganz nach dem Geschmack der BVB-Vereinsführung ausgefallen sein dürfte, haben doch diverse BVB-Fans zum Aktionstag gegen eine sponsorenbedingte Umbenennung des Westfalenstadions aufgerufen und das hat gefruchtet, so daß zahlreiche Transparente im Publikum zu sehen sind, die die “Tradition” des Namens des Stadions beschwören, das seit 1974 an dieser Stelle zu finden ist. Der Support während des Spiels von beiden Seiten ist Standard und fällt nicht besonders auf - weder positiv noch negativ.



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