Germania Halberstadt vs. Carl Zeiss Jena 1:1
Germania Halberstadt

Germania Halberstadt
vs.
Carl Zeiss Jena 1:1

Carl Zeiss Jena







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Ostpower Eisenberg
inoffizielle Jena-Homepage
Letztes Spiel: FC Zlín vs. FK Jablonec 97 25.04.2004, Friedensstadion, Oberliga Nordost Süd
Nächstes Spiel:  RSV Meinerzhagen vs. TuS Wengern

Ticket
1700 Zuschauer

Der FC Germania Halberstadt wurde im Jahr 1900 gegründet und spielte vorm zweiten Weltkrieg einige Jahr in der Friedensstadion - Tribüne ersten Liga, aus der man 1932 verschwand, um zu DDR-Zeite unter Namen wie BSG Empor, BSG Lok, BSG Lok/Vorwärts und BSG Lok/Germania wieder aufzutauchen. Das alles fand aber in eher kleinem Rahmen statt und über die Zweitklassigkeit hat man es auch innerhalb des Fußballverbands der DDR nie hinausgebracht, so daß die Treffen mit wirklich renommierten Teams auf den FDGB-Pokal beschränkt blieben, in dem Halberstadt immerhin gegen Gegner wie Chemie Leipzig (1975) und den 1. FC Magdeburg (1976) antreten durfte. Zur laufenden Saison stieg das inzwischen als VfB Germania spielende Team in die Oberliga Nordost-Süd auf und es ist bereits jetzt klar, daß es dort die Klasse halten wird, denn zum einen belegt man einen sicheren Mittelfeldplatz und zum anderen hat sich die Abstiegsfrage durch die Pleiten des VfB Leipzig sowie von Anhalt Dessau weitgehend auf dem grünen Tisch geklärt. Der FC Carl Zeiss Jena landete in der vergangenen Spielzeit hinter Aufsteiger Sachsen Leipzig auf Rang zwei der Tabelle und droht auch in der aktuellen Spielzeit das Aufstiegsspiel gegen den Sieger der Nordost-Staffel zu verpassen, liegt man doch mit einem Zähler hinter dem Tabellenführer VfC Plauen zurück.

Aufgegeben haben sollten sich die Kicker der thüringischen Traditionsclubs freilich noch nicht und so ist heute zumindest von den Friedensstadion - Turm Eins Gäste eine couragierte Leistung zu erwarten. Sei es, daß man vom Erfolgsdruck gelähmt ist, sei es, daß man den Gegner nicht ernst genug nimmt - Fakt ist jedenfalls, daß es eher die heimischen Spieler sind, die die Partie in die Hand nehmen und immer wieder für Gefahr vorm Tor von Carl Zeiss Jena sorgen. Der Treffer zum 1:0 für die Germania fällt dann aber auf doch recht kuriose Weise, als ein Abwehrspieler von Jena den Kopf nicht aus dem Weg bekommt und das Leder an den eigenen Pfosten befördert. Von dort springt der Ball zwar aus dem Tor hinaus, aber dort wartet ein einschußbereiter Spieler der Hausherren, der kurzen Prozeß macht und für die Führung sorgt. Bis zur 80. Minute haben die Halberstädter durchaus die eine oder andere Chance, das Spiel nach Hause zu bringen, aber am Ende sind es dann doch die Gäste, die für den zweiten und letzten Treffer im Spiel sorgen. Ein klassisches Tor per Kopfball nach Flanke sorgt für die Punkteteilung, wobei die Abwehr der Hausherren völlig desolat steht und den Gegner frei an den Ball kommen läßt. Umso ärgerlicher, als daß nur Minuten zuvor die größte Chance auf den Ausbau der Führung bei einem Durchbruch leichtfertig vergeben worden ist.

Friedensstadion - Turm Zwei Ist schon die Leistung des spielerischen Personals aus Jena eine Enttäuschung, auch wenn es am Ende für einen Punktgewinn der Thüringer reicht, so gilt das ebenso für deren Anhang, wobei besonders die für die Tradition und den aussichtsreichen Tabellenstand ihres Teams sehr triste Zahl von vielleicht 120 mitgereisten Fans zu erwähnen ist. Vor allem das mitgebrachte Transparent "Jenenser überall" hat da schon was von Realsatire. Die Fans der Germania finden ihren Platz im rechten Bereich der Hauptseite, wo sie gelegentlich mal den einen oder anderen Sprechchor zum Besten geben und da halten die Anhänger aus Jena dann ab und zu auch mal dagegen, dazwischen gibt es aber auch immer wieder längere Ruhephasen auf beiden Seiten. Kurz nach dem Ausgleichstreffer kommt es dann noch mal zu etwas Aufregung auf Platz und Tribünen, als den Hausherren ein klarer Elfmeter verweigert wird - offensichtlich gibt es auch in der Oberliga so etwas wie einen Favoritenbonus.

Das Friedensstadion zu Halberstadt kommt als weites Rund daher, das auf der Gegenseite und in den Hintertorbereichen mit Graswällen Friedensstadion - ... wo überall??? ausgebaut ist, wobei im Falle der Hauptseite zumindest im unteren Bereich auch ein paar Stufen zu finden sind. Die Hauptseite dagegen kann hohe Stufen auf voller Höhe bieten, wobei man im äußeren Bereich auf dem nackten Beton sitzen und im mittleren Bereich Platz auf einzeln numerierten Sitzsschalen finden kann. Hinter einem Tor befindet sich noch ein ganz ansehnliches gemauertes Türmchen mit halbovaler Grundfläche, das auf einer mit einer Mauer abgeschlossenen Ebene steht und dessen eigentliche Funktion unklar ist, das allerdings momentan als eine Polizeistation genutzt wird, von deren Dach aus auch eine Kamera auf die anwesenden Fans gerichtet wird. Der oberhalb der Gegenseite errichtete Sprecherturm kommt da schon deutlich nüchterner daher. Eine Anzeigetafel gibt es im Friedensstadion übrigens nicht und auch eine Flutlichtanlage sucht man vergebens. Früher soll die Anlage mal deutlich üppiger ausgelegt gewesen sein, besonders der Wall auf der Gegenseite soll damals wohl auch über volle Höhe mit Stufen ausgebaut gewesen sein, inzwischen hat man sie aber zu einer für die Liga angemessenen Größenordnung zurückgebaut.


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