SSV Markranstädt vs. Chemnitzer FC 1:1
SSV Markranstädt

SSV Markranstädt
vs.
Chemnitzer FC 1:1

Chemnitzer FC

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Letztes Spiel:  Hendon FC vs. Wimbledon AFC 09.03.2008, Stadion am Bad, Oberliga Nordost-Süd
Nächstes Spiel:  FC St. Pauli vs. TSV 1860 München

Ticket
1205 Zuschauer

Der Sport- und Spielverein Markranstädt beruft sich in seiner Geschichte auf den 1912 gegründeten FC Sportfreunde Markranstädt, nennt aber auch die Gründungsdaten von Vereinen wie dem Allgemeinen Turnerverein Markrkanstädt und den Arbeiterclub Rot-Sport Markranstädt. Da letzterer 1933 von den Nazis verboten wurde und in der DDR direkt die "ZSG" Glückauf Markranstädt gegründet Stadion am Bad wurde, ist die Abstammung nicht ganz so eindeutig klärbar, jedenfalls spielte man ab sofort unter diversen Namen wie "BSG Stahl", "BSG Motor" und Turbine, bis 1990 der heutige SSV gegründet wurde. Zur aktuellen Saison schaffte man zum ersten Mal den Aufstieg in die Oberliga Nordost-Süd und da liegen die Sachsen als Tabellendritter auf einem guten Kurz, der sie sogar in die Regionalliga führen könnte, womit man trotz der Einführung der dritten Liga viertklassig bleiben würde. Das will natürlich auch der DDR-Meister von 1967, der damals als FC Karl-Marx-Stadt den Titel errang und jetzt um je einen Platz und Punkt vor den Gastgebern liegend die Qualifikation zur Regionalliga schaffen will. Der CFC spielte nach dem Ende der DDR von 1991 bis 2001 mit dreijähriger Unterbrechung in der 2. Liga, konnte sich aber auf Dauer auch nicht in Liga drei halten. Den Aufritt auf der größten sportlichen Bühne hatte allerdings ein Mitglied von Markranstädt, denn tatsächlich hat die Stadt einen WM-Teilnehmer, nämlich Rudi Glöckner, der 1970 als völlig unbekannter Schiedsrichter das WM-Endspiel Brasilien gegen Italien leitete, nachdem beide Verbände keinen der rennomierten Schiedsrichter vom jeweils anderen Kontinent hatte akzeptieren wollen.

Das Spiel gerät zu einer recht zähen Angelegenheit, denn nach vielversprechendem Beginn - die Gäste erzielen in der dritten Minute Stadion am Bad mit einem trockenen Schuß von außerhalb des Strafraums, der genau den Weg ins Toreck findet, die Führung. Danach gibt es aber kaum noch interessante Szenen und man beschränkt sich auf Mittelfeldgeplänkel. So geht es mit dem gleichen Spielstand in die Halbzeitpause und auch danach dümpelt die Partie so vor sich hin und wenig deutet an, daß noch ein Tor fallen wird. Nach acht Minuten im zweiten Abschnitt lädt der Chemnitzer FC dann aber die Hausherren so zum Ausgleichstreffer ein, daß letzere das kaum ablehnen können. Zunächst kommt eine viel zu kurze Abwehr auf Wille, der das Leder auf das von CFC-Torhüter Klömich gedeckte kurze Eck schießt und das Leder findet auf wundersame Weise den Weg unter dem Goalie durch, so daß es im Netz landet. Danach ergibt sich wieder der alte Trott und es ist Langeweile angesagt, bis der Schiedsrichter ein Spiel abpfeift, das wenig von einer Spitzenpartie hatte und in dem das Remis zumindest insofern gerecht ist, daß keiner der Kontrahten ernsthaft einen Sieg verdient gehabt hätte.

Die Anhänger des Chemnitzer FC sind im abgetrennten Gästeblock auf der Gegenseite untergebracht und haben dort den Zaun mit ihren Stadion am Bad Bannern zugepflastert. Zum Intro zeigt man eine größere Menge von Doppelhaltern und Fahnen, auf denen auch schonmal die alte Abkürzung FCK zu sehen ist. Auch beim folgenden Support der Gästefans per Sprechchor ist gelegentlich etwas von Karl-Marx-Stadt zu hören, der insgesamt einen soliden Eindruck macht, ohne wirklich herausragende zu sein. Um mit den Heimfans mithalten zu können reicht das allerdings locker, denn vom Gastgeber ist nur ein einsamer Banner mit der Aufschrift "Blue Boys SSV Markranstädt" zu sehen und die Zuschauer dahinter sind teilweise dem Jungenalter deutlich entwachsen. Akustischen Support gibt es zunächst gar nicht, während es im zweiten Abschnitt gelegentlich mal kleinere Sprechchöre gibt, die dann allerdings mit piepsiger Stimme vorgetragen dem Begriff Kinderchor sehr nahe kommen und so dann doch wieder zu dem "Boys" passen.

Das Stadion am Bad macht seinem Namen alle ehere, denn mit einem Blick über die Haupttribünenseite hinaus erkennt man, daß es Stadion am Bad hier tatsächlich ein benachbartes Freibad gibt. Das auffälligste Element der mit Laufbahn versehenen und somit eher weitläufigen Anlage ist die leicht hochgesetzte Hauptribüne, die etwa ein Drittel einer Längsseite einnimmt und mit einer von oben getragenen Konstruktion gedeckt ist. Die Tribüne trägt einen Schriftzug mit dem Stadionnamen sowie diverse Wappen des SSV Markranstädt und - aus welchem Grund auch immer - ein Logo von Borussia Mönchengladbach. Neben der Tribüne sind noch einige Stufen zu finden und hinter einem Tor sowie auf der Gegenseite kommt begehabarer Graswall und dazu kommt noch eine Flutlichtanlage sowie eine Anzeigetafel auf der nicht ausgebauten Hintertorseite. Insgesamt ergibt sich so ein Fußballstadion, daß zwar nicht spektakulär ist, aber solider Standard, mit dem die Anforderungen der Spielklasse eher übertroffen als untererfüllt werden.

Stadion am Bad
Stadion am Bad

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