HSC Montpellier

HSC Montpellier
vs.
Olympique de Marseille 2:0

Olympique Marseille

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Butte Pallaide '91
Französischer Fußballverband F.F.F.
Football Professionnel Français
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OM Live
Letztes Spiel: US Marignane v CA Bastia 30.01.2010, Stade de la Mosson, Ligue 1
Nächstes Spiel:  VfB Stuttgart vs. Borussia Dortmund

Ticket
29051 Zuschauer

Der Montpellier Hérault Sport Club wurde natürlich nicht, wie es sein Vereinszeichen nahelegt, 1974 gegründet, sondern geht auf den 1919 ins Leben gerufenen Club Stade Olympique Montpelliérain zurück, der 1969 - inzwischen unter dem Namen US Olympique Stade de la Mosson de Montpellier - aufgelöst und als Montpellier-Littoral FC neugegründet wurde. 1974 kam man nach einer Fusion zum Namen Montpellier La Paillade SC, entscheidender war aber wohl der Beginn der Aera Louis Nicollin, der noch heute Präsident ist und den Verein, wie das offizielle Gründungsdatum zeigt, als seine eigene Schöpfung zu empfinden scheint. Es dauerte zwar 13 Jahre, aber dann folgte die erforgeichste Phase überhaupt für den Club, der zuvor immer nur sporadisch erstklassig gewesen war, sich dann aber - inzwischen unter dem heutigen Namen - von 1987 bis 2000 in der Eliteklasse hielt und dabei im ersten Ligajahr mit Platz drei die beste Spielzeit der Vereinsgeschichte hinter sich brachte. Nach dem Abstieg folgte zwar noch mal der direkte Wiederaufstieg, aber 2004 war es erst mal vorbei mit der Erstligazughörigkeit der Hausherren, bis man zur aktuellen Spielzeit in die Ligue 1 zurückkehren konnte und drauf und dran ist, die Saison 1987/88 zu toppen, denn aktuell steht der Aufsteiger auf Tabellenplatz zwei und kann sogar vom ersten Titel seiner Historie träumen.

Mit dem achtfachen französischen Meister und einmaligen Sieger des Europapokals der Landesmeister Olympique Marseille kommt heute einer der Paradiesvögel des Fußballs seines Landes zu Gast nach Montpellier, der auf eine Geschichte von Triumphen und Skandalen zurückblickt -darunter eine Bestechungsaffäre, durch die man 1995 einen weiteren Meistertitel verlor und in die zweite Liga zurückgestuft wurde. Mit Stade de la Mosson einem Sieg könnte der gerne einfach als OM abgekürzte Club heute nach Punkten zu seinem Gegner aufschließen, während man bei einer Niederlage ins Mittelfeld abzurutschen droht. Kurz nach dem Anpfiff kommt es zu einer großen Chance für die Gäste, doch die ist alles andere als typisch für den weiteren Spielverlauf, in dem es eindeutig Montpellier ist, das das Geschehen bestimmt. Nachdem man in der ersten Hälfte noch mehrmals knapp - darunter am Aluminium - scheitert, ist es Karim Ait Fana, der sich im Strafraum durchsetzt und mit einem Flachschuß für die überfällige Führung der Hausherren sorgt, die in der 76. Minute abgesichert wird, als Benoit Cheyrou einen Eckball von Alberto Costa im Netz unterbringt - wohl gemerkt in dem des eigenen Tores. So steht ein 2:0 Erfolg für den HSC Montpellier am Ende eines Spiels, nachdem man bei den Gastgebern bei sechs Punkten Rückstand auf Titelverteidiger Bordeaux (weiter) vom Titel träumen kann, während Olympique Marseille aufpassen muß, die Europapokalränge nicht ganz aus dem Blick zu verlieren.

Das Spiel beginnt zunächst mit einer Schweigeminute für den kürzlich im Alter von 95 verstorbenen Ex-Funktionär Montpelliers Paul Fournier, und auch bei den Fans ist Trauer angesagt, aber mehr für einen der Ihren: auf beiden Seiten sind Transparente zu sehen, auf denen sich die Fans - wohlgemerkt auch der Gäste - von Stade de la Mosson Pierre "Pierrot" Andre, einem vor kurzem im Alter von 25 Jahren bei einem Unfall verstorbenen Fan aus der Ultra-Gruppierung "Butte Paillade 91" verabschieden. Dazu gibt es ein Intro mit Schalparade bei Montpellier sowie diversen Fahnen und Haltern auf Seiten der Gäste, dem man auf Seiten des HSC Montpellier noch ein paar Pyros und etwas gelben(?) Rauch hinterherschickt. Während des Spiels wird es immer wieder richtig laut, es gibt aber auch längere Ruhepausen, und insgesamt kann man sagen, daß die Atmosphäre vielleicht doch etwas hinter den Erwartungen zurückbleibt. Am Ende, als die Gastgeber die Tore gegen den großen Rivalen erzielen, geht man allerdings richtig gut ab, und auch auf den Seitentribünen ist die Begeisterung deutlich zu hören - außer bei den OM-Fans, denn zumindest die Haupttribüne ist 'neutrales' Gebiet insofern, daß man sich hierhin offensichtlich auch mit den hellblau-weißen Fanutensilien der Gäste wagen kann und darf.

Das Stade de la Mosson wurde 1972 in der Nähe des gleichnamigen Flusses erbaut, der der Anlage ihren Namen gibt. 1998 wurde es im Stade de la Mosson Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft bespielt und auch zweimal für Spiele der deutschen Elf genutzt. Das seither offiziell auf die ungebräuchliche Bezeichung 'Stade de la Mosson-Mondial 98' hörende Stadion war bereits 1987 zum Aufstieg der Hausherren in die erste Liga renoviert worden und verfügte damals über 23500 Plätze. Elf Jahre später wurde es zur WM erneut ausgebaut und auf eine Kapazität 35500 erweitert, die inzwischen auf 32939 Plätze gesenkt wurde. Der letzte Ausbau fand erneut für eine Weltmeisterschaft statt, allerdings die der Rugby-Union, und dabei sind 2007 die Multimediatafeln eingebaut sowie Flutlicht und Pressetribüne erneuert worden. Aktuell verfügt das Stade de la Mosson über drei überdachte und eine unüberdachte Tribüne, wobei die unteren beiden Ränge ineinander übergehen. Auf der Hauptseite und in den Hintertorbereichen hat es sich damit auch mit dem Ausbau, während auf der Gegenseite statt eines Daches wie im Rest der Anlage ein weiterer Rang aufgesetzt ist, so daß die den Rest des Stadions deutlich überragt.

Stade de la Mosson

Stade de la Mosson

Stade de la Mosson
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